Wind behindert Fischer

1. Mai 2022

Starker Wind über dem Meer veranlasste die verantwortliche Behörde, den Fischern die Ausfahrt zu untersagen - und damit gleichzeitig die Möglichkeit für Einkommen.

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gefährliche Arbeit

Es ist ein zweischneidiges Schwert zwischen Sicherheit und Überleben. Wochenlang fegten starke Windböen über das Meer vor der Küste Senegals. Daraufhin untersagte die zuständige Behörde mehrfach den Fischern die Ausfahrt, da dies zu gefährlich gewesen wäre. In den vergangenen Wochen verschwanden Boote und Fischer kamen ums Leben. Für die Fischer-Familien ist diese Situation gelinde gesagt schwierig, da die Fischerei zumeist das einzige Einkommen darstellt. Und wenn man bedenkt, dass ein Boot oft 200 Menschen und mehr ernährt – Fischer, jene, welche die Fische nachbearbeiten, Marktsteher etc. - kann man sich die Problem selber ausmalen.

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Update 9. Juni

Die Sorgen der Fischer werden mehr und mehr. Nun hat der Wind endlich nachgelassen, dafür gibt es kaum noch Fisch im Küstenabschnitt vor Senegal. Große Fangflotten aus anderen Ländern (China, Korea ...) durchstreifen das Meer mit „modernen“ Schiffen, ausgestattet mit Fischradar, und sammeln alles ein, was ihnen vor den Bug kommt. Wortwörtlich erzählte mir ein Senegalese „die Schiffe trinken das Wasser mit allen Fischen, die sich darin befinden – große und kleine, jene die sie brauchen und andere, die sie nicht brauchen.“

Aufgrund des Mangels an Fischen fahren viele Boote unter teils lebensgefährlichen Bedingungen Richtung Guinea und sogar bis Sierra Leone. Leider haben sie für diese Küstenabschnitte zumeist keine Genehmigung und so wurden in den vergangenen Tagen mehr als 30 Boote von den Behörden in Guinea konfisziert und die Fischer festgenommen. Mit hohen Strafen können sie sich wieder frei kaufen … Kaum etwas verdienen und Strafe zahlen, sein Leben aufs Spiel setzen oder zu Hause auf bessere Bedingungen warten und die Familie hungern lassen. Was würdest du tun …?.

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Fotos: Mamadou Senghor