„Wissen für Frauen“ in Tagdiam
31. Oktober 2023
Gestern – Montag, 30. Oktober – gab es in Tagdiam, Region Fatick, ein großes Treffen von Frauen aus dem Dorf sowie aus umliegenden Dörfern. Bereits eine Woche davor trafen sich vier Frauen mit den Lehrerinnen zu einer Vorbesprechung.
Gärtner Reisen hilft
Thema war und ist die Aus- und Weiterbildung von Frauen, die wir in Tagdiam dank der großzügigen Unterstützung von Gärtner Reisen St. Pölten starten können. Dort, mitten im Busch von Senegal, sind die Voraussetzungen anders als in der Stadt Mbour, wo wir Ende 2021 das Bildungs-Projekt „Wissen für Frauen“ starten konnten. Denn hier können die Bauern auf ihren Feldern selbst viele Lebensmittel – wie Mango und Bissap (Hibiskus) – anbauen beziehungsweise anpflanzen.
von Bissap bis Buy
Die Lehrerinnen Coumba Ndiaye und Diouma Senghor werden die Frauen in verschiedenen Fertigkeiten unterrichten. Da beide Damen in Tagdiam leben, erleichtert dies den Unterricht und ermöglicht – wenn notwendig – auch kurzfristige Treffen. Die Zubereitung von Säften, Marmeladen und Bissap steht ebenso auf dem Programm wie die Produktion von „Buy“. Dabei wird die weiße Frucht des Baobab, bei uns auch bekannt als Affenbrotbaum, zu einem senegalesischen Nationalgetränk verarbeitet. Dieses schmeckt - wie übrigens auch Bissap-Saft - sehr gut und ist zudem sehr gesund für den Magen – laut der Bevölkerung hilft es sowohl bei Durchfall als auch Verstopfung.
Nebeday für die Gesundheit
Auch die Verarbeitung und Anwendung von Nebeday – Englisch „never die“ (niemals sterben), auch Moringa – soll gelehrt werden. Diese Heilpflanze ist in ganz Senegal berühmt und soll unter anderem bei Diabetes sehr gute Dienste leisten sowie Frauenleiden lindern. Mann kann sie direkt essen, zu Saft, Öl oder auch Seife verarbeiten – kurz: "Nebeday ist für den ganzen Körper gesund", sind die Senegalesen überzeugt. Darüber hinaus stehen die Verarbeitung von Bohnen, Erdnüssen sowie die Herstellung von Seifen auf dem Lehrplan.
In Summe wollen mehr als 40 Frauen ihr Wissen erweitern. Im Detail geht es darum, Lebensmittel haltbar zu machen und – soweit möglich – auch zu "exportieren" und auf anderen Märkten zu verkaufen. Dies wäre eine bis dato kaum genutzte Einkommensmöglichkeit für die Dorfbewohner.
Lebensmittel für die eigene Familie und für den Verkauf produzieren - ein Konzept, das sehr positiv angenommen wird. Interessante Gedanken am Rande: auch die Männer aus dem Dorf zeigen großes Interesse an dieser Ausbildung und möchten ihr Wissen erweitern.
Fotos: Mamadou Senghor