Extreme Regenzeit zerstört Häuser

25.10.2024

Regen ist besonders für die Landwirtschaft in Senegal sehr wichtig. Alljährlich warten die Bauern auf diese Zeit, um mit dem Anbau von Feldfrüchten zu beginnen. Heuer allerdings zerstört das Wasser mehr als es hilft. Bei der Familie von Djiby Dieng (Foto) wurde wie bei vielen anderen die Hütte zerstört.

24430303TB

vier Monate Regen

Die Regenzeit in Senegal hüllt das Land normalerweise von Juni/Juli bis September, maximal Oktober, in ein grünes Kleid. Dabei gibt es Tage, manchmal Wochen, mit Sonnenschein und dann wieder einige Tage teils starken Regen – ein gesunder Mix zwischen feuchten und trockenen Momenten. Dieses Jahr regnet es allerdings seit über vier Monaten (!) regelmäßig, teils heftig.

24430306TB

rundum Zerstörung

Niemand, auch nicht die Ältesten, können sich an eine derart starke Regenzeit erinnern. Das große Problem dabei: Lehmhütten stürzen nacheinander ein und die Äcker der Bauern sind – falls nicht ohnehin mit Wasser bedeckt – so feucht, dass man sie nicht bearbeiten kann. „Wenn du in das Feld reingehen willst, bleibst du im Schlamm stecken“, berichten unsere Mitarbeiter Baba Toure und Mamadou Senghor.

24430308TB

es geht noch schlimmer

Die Ernte ist somit schon erledigt, bevor die Pflanzen richtig ins Wachsen kommen. Denn sie ersticken buchstäblich im Schlamm beziehungsweise Wasser. Dabei können sich die Bauern ohnehin kaum noch die Kosten für die Samen leisten. Seit 2005 kenne ich Senegal und seither denke ich Jahr für Jahr, es kann nicht mehr schlimmer werden. In den vergangenen Wochen wurde ich neuerliche eines Besseren belehrt. Den Menschen fehlt jegliche Perspektive – keine Arbeit, kein Geld, keine Nahrung, kein (wetterfestes) Dach mehr über dem Kopf – was für eine Zukunft? Die Ursache für diese Extremwetterlagen? Nun, jeder mag selbst recherchieren und sich seine eigenen Gedanken dazu machen. 

1526TB0334

Hilfe mit Nahrungsmitteln und Hausbau

Djiby Dieng (Foto mit Kindern und Enkelkindern) steht jedenfalls als Beispiel für viele Familien in Senegal und im Lepradorf Koutal: er ist leprakrank, kann nicht arbeiten und geht auf Krücken. Seine Frau ist ebenfalls krank und geht dennoch betteln, um das Notwendigste kaufen zu können. In einem ersten Schritt konnten wir Mitte November 2024 Pateneltern finden, die seither einen Teil der monatlichen Kosten für Lebensmittel (Reis, Öl, Zucker etc.) übernehmen - vielen DANK.

Sobald finanziell möglich, möchten wir der Familie Dieng darüber hinaus ein neues, wetterfestes Haus bauen. Die Gesamtkosten für einen Neubau inklusive Türen und Fenster belaufen sich laut aktuellem Kostenvoranschlag auf rund 4.200 Euro (variieren je nach Auftrag und Region). Weitere Familie in den Regionen, wo wir uns engagieren, könnten ebenfalls nach und nach ein neues Haus – eine menschenwürdige Unterkunft – bekommen.

24430503TB
24430307TB

Fotos: Baba Toure